Als Familie ist Eines ziemlich schwer: sparen. Es fallen so viele verschiedene Ausgaben an. Und meistens sind sie noch dazu ziemlich schwer planbar. Ein Geschenk für eine Geburtstagsparty hier, ein Klassenausflug da, und schon wieder ein paar neue Hausschuhe werden gebraucht. Und eben auch Kleinvieh macht Mist. Am Ende des Monats bleibt meist kaum etwas übrig. Momentan kommt noch die hohe Inflation dazu, die für steigende Preise bei Lebensmitteln, Benzin und Co sorgt, mit denen die Gehälter in den seltensten Fällen mithalten können. Das Resultat: Familien haben immer weniger Geld in der Tasche.
Sparen: am Anfang steht der Plan
Die Lösung für das Dilemma? Ein klarer Plan. Dem Ausgaben-Chaos in der Familie wirkt man am besten mit Struktur entgegen. Und auch wenn sicherlich nicht alles planbar ist, kann man versuchen, jedem Euro einen Job zu geben. Ein eingeplanter Puffer sorgt dafür, dass der Plan nicht vom ersten unerwarteten Sturm umgeweht wird. Wenn man die Umsetzung dann noch brav verfolgt, wird man schnell Herr (oder Frau) seiner Finanzen. Anhand gezielter Optimierungen findet man sich trotz Familien-Wahnsinn und Inflation schnell im grünen Bereich wieder. Der Prozess klingt sehr anstrengend, aber nach einer Weile wird er zum Selbstläufer und mit etwas Start-Hilfe ist es gar nicht schwer.
Wo findet sich für Familien das größte Sparpotential im Alltag?
Wer Sparen will, hat entweder ein Problem oder einen großen Ehrgeiz. In beiden Fällen bietet es sich an, bei den größten Posten zu beginnen. Frei nach dem Pareto-Prinzip erreicht man so mit 20% Verbesserung mit großer Wahrscheinlichkeit bis zu 80% des Effekts. Und dann tut das Sparen sicherlich auch weniger weh. Schließlich spart man bei wenigen Dingen und fühlt sich nicht so, als würde man nur noch Sparen müssen. Die größten Ausgaben findet man bei Familien meist in der Kategorie Wohnen, bei den Urlaubskosten, der Ernährung, dem Transport, den Versicherungen und den Kinderbetreuungskosten. Wir schauen uns die ersten Kategorien nun einmal genauer an um Spartipps für Familien herauszuarbeiten:
Sparmöglichkeiten beim Wohnen
Umziehen ist als Familie sehr schwer zu bewerkstelligen. Wenn man es jedoch irgendwie schaffen kann, findet sich hier sehr großes Einsparungspotential. Es gibt fast immer ein billigeres Pflaster, als das, auf dem wir wohnen. Leider müssen wir davon ausgehen, dass man als Familie – insbesondere mit größeren Kindern – nicht leicht den Wohnort zugunsten eines günstigeren Dörfchens wechseln kann. Schließlich hängen meist Schulen und Kindergärten und damit auch die Freundschaften der Kinder vom Wohnort ab.
Geld-Sparen Tipp 1: Weniger Platz
Weniger Platz zu bewohnen wäre sicherlich eine Option. Weniger Quadratmeter bedeuten schließlich nicht nur weniger Miete oder Finanzierung, sondern auch weniger Heizkosten, weniger Zeitaufwand fürs Putzen, weniger Elemente zu reparieren, weniger benötigte Möbel und weniger Platz um Dinge anzusammeln. Es wird automatisch weniger gekauft, wenn man gezwungen ist, nicht vorhanden Stauplatz dafür zu finden. Doch auch hier stoßen wir als Familie an Grenzen. Viele Personen bedingen eben einen gewissen Platzbedarf. Wobei man sich an anderen Kulturen ein Beispiel nehmen und mehrere Kinder in einem gemeinsamen Zimmer schlafen lassen könnte. Kreative Möglichkeiten um Geld zu sparen wären: ein Zimmer frei machen und auf ebay Kleinanzeigen an einen Wochenend-Pendler oder als Arbeitsplatz untervermieten, die Garage oder einen Kellerraum als Lagerplatz untervermieten, den Hobbyraum für Yogastunden etc. zur Verfügung stellen, die Einliegerwohnung bei AirBnB inserieren.
Geld-Sparen Tipp 2: Nebenkosten
Auch die Nebenkosten steigen und steigen. Dazu gehören Heizkosten, Stromkosten, Wasserkosten und Kosten für Müll und Reparaturen.
Zum einen kann man natürlich versuchen, Reparaturen selbst durchzuführen, indem man sich von Freunden erklären läßt, was zu tun ist. Auch Youtube hilft heutzutage ungemein dabei, sich neue Dinge anzulernen. Außerdem sollte man sich zur Zeit unbedingt überlegen, nicht nötige Renovierungen erst einmal zu vertagen bis die Rohstoffpreise wieder ansehnlicher geworden sind.
Müllentsorgungskosten können oft optimiert werden. Sind beispielsweise wöchentliche Leerungen wirklich nötig, wenn man immer brav zum Recycling-Kontainer geht? Bei Strom und Gas lohnt es sich natürlich, seine Verträge regelmäßig auf Optimierungspotential zu prüfen. Webseiten wie Check24 und verivox helfen mit Preisvergleichen weiter. Auch mit der Finanzguru App kann man Verträge einfach überprüfen.
Kinderbetreuung – Sparpotential?
Kinderbetreuungskosten zu reduzieren ist sehr schwierig zu realisieren. Natürlich kann man bei den Babysitter-Kosten verhandeln oder die Oma mehr beanspruchen, doch da hört es schon fast auf. Wenn man nur einen teuren privaten Betreuungsplatz hat, hat das meistens einen Grund. Und den Platz zu wechseln bedeutet für das Kind wieder eine erhebliche Umstellung. Au Pairs sind für Viele wegen Platzmangel oder der großen Verantwortung keine Option. Sich eine Nanny mit mehreren befreundeten Familien zu teilen, klingt gut, ist aber schwer umsetzbar. Eine Möglichkeit, die man prüfen kann, ist die Mittagsbetreuung. Kann man sich vielleicht mit anderen Familien zusammenschließen, so dass Jeder an einem Tag 5 Kinder zum Hausaufgaben machen betreut?
Eine weitere Idee, habe ich in meinem Blog-Post zu ungewöhnlichen Spartipps besprochen: man wechselt sich beim Babysitten einfach mit der besten Freundin ab. So können beide hin und wieder Ausgehen ohne tief in die Tasche greifen zu müssen. Und wo man nun seine Lieblingsserie am Abend anschaut, ist ja auch eigentlich völlig egal.
Geld Sparen: Tipps für den Urlaub
Bei den Urlaubskosten sieht es schon anders aus. Über 4000 Euro geben die Deutschen im Durchschnitt pro Haushalt im Jahr für Urlaub aus. Wenn man also echt sparen will, sollte man sein Urlaubs-Budget reflektieren. Denn neue Erfahrungen machen und Unbekanntes sehen kann man auch ohne teure Flugreise und Hotelkosten. Auf jeden Fall sollte man ein Budget für das ganze Jahr festlegen und dieses auf die verschiedenen Ferien aufteilen. So läuft man nicht Gefahr, am Ende des Jahres mal wieder zu viel ausgegeben zu haben im Vergleich zu dem, was man eigentlich für die Altersvorsorge usw. zurücklegen wollte.
Low Budget Urlaubs-Tipps:
Die Standard-Spartipps für Familien sind sicherlich Camping-Urlaube, statt Hotels lieber Ferienwohnungen und AirBnBs mit eigener Küche nutzen und einfach mal länger zu Oma und Opa fahren. Für Wohnwagen oder Wohnmobil-Besitzer gibt es eine tolle App, sie heißt Landvergnügen. Man übernachtet auf privaten Höfen und kommt in den Genuss, hausgemachten Spezialitäten zu probieren, fern ab vom üblichen Camping-Rummel und meist insgesamt auch günstiger als auf anderen Campingplätzen. Das tollste daran: besondere Einblicke in die unterschiedlichsten Betriebe – vom Ponyhof bis zum Weingut.
Sparen zusammen mit Freunden:
Etwas außergewöhnlicher wäre die Idee, Freunde zu besuchen, indem man in ihrem Garten das Zelt aufschlägt oder in der Auffahrt den Wohnwagen abstellt. So läuft man nicht Gefahr, zu viel Stress für die andere Familie zu verursachen und man kann sich in den nächsten Ferien revanchieren. Noch ungewöhnlicher ist der Haustausch, der natürlich großen Organisationsaufwand darstellt, aber bestimmt mal von jeder sparsamen Familie überlegt werden sollte. Wenn man sich sich das mit fremden Familien traut, gibt es auch nützliche Webseiten.
Viele Familien haben sogar das Glück, dass in der Verwandtschaft eine oder mehrere Ferienwohnungen zur Verfügung stehen. Wer zu den Glücklichen gehört, könnte mit anderen Glücklichen über einen Tausch verhandeln und so immer mal wieder etwas Neues sehen. Wer keine eigene Ferienwohnung hat, könnte Freunden einen Betrag anbieten, um ihre zu nutzen.
Der ultimative Geldspar-Tipp für den Urlaub:
Und ein Prinzip hilft auf jeden Fall dabei, Geld zu sparen: entdecke, was es in deiner Nähe gibt! Oftmals findet man nur wenige Stunden von zu Hause entfernt besondere Orte und Abenteuer. Man muss sich vielleicht ein wenig mehr anstrengen, eben z.B. besondere Orte in der Nähe recherchieren. Doch dadurch spart man Benzin oder Flugkosten. Und oftmals auch viel Zeit und Stress.
Fazit:
Wenn man als Familie Geld sparen möchte, muss man systematisch seine Gewohnheiten hinterfragen und nach neuen, kreativen Möglichkeiten suchen. Ein durchdachter Plan hilft bei der Bewältigung des Chaos und der Umsetzung des Sparziels. Wir haben und die ersten großen Ausgabeposten angeschaut und ich hoffe, ich konnte Euch inspirieren. Im nächsten Teil kümmern wir uns um weitere große Kategorien, in denen man richtig viel Geld einsparen kann. Wer weiterlesen möchte, klickt hier.
Bis dahin wünsche ich viel Erfolg beim Erreichen Eurer Sparziele!
Eure Marie
P.S.: Wollt Ihr wissen, wer hinter Money Minds steckt? Dann besucht meine About-Page.
P.P.S.: Möchtet Ihr mehr zum Thema Sparen erfahren? Ich habe zahlreiche Blog-Artikel zum Thema Investieren, aber auch zu den Themen Sparen und Budgetieren geschrieben.


